Kampf gegen Windmühlen

Wer kennt ihn nicht? Den aussichtslosen Kampf für eine Sache. Man gibt alles, versucht alles, kämpft wie eine Amazone für etwas, was einem Wichtig ist.

Man vergisst sich selbst. Stellt „die Sache“ auf den vordersten Rang der Prioritätenliste, vernachlässigt andere Dinge, nur um diese eine Sache voranzutreiben und zu bewältigen und zu einem Ende zu bringen, immer in der Hoffnung eines Tages die Früchte seiner harten Arbeit ernten zu können. Man entwickelt einen nie gekannten Ehrgeiz.

Die Zeit zieht vorüber, es stellen sich scheinbare Erfolge ein. Aber man hat dennoch immer wieder Misserfolge, die den Erfolg verblassen lassen.

Natürlich ist es gut, für eine Sache zu kämpfen. Nicht gleich aufzugeben. Dinge nicht bei den ersten Hindernissen hinzuwerfen und dafür einzustehen. In einer Zeit einer äusserst schnelllebigen Gesellschaft ist es ein wichtiger Gegenpol, an Dingen festzuhalten. Nicht alles hinzuwerfen, was mit etwas Energie, Einsatz, mit Mut und gutem Willen vielleicht doch eines Tages….

Aber zu welchem Preis? Es ist ein schmaler Grat zwischen dem gesunden, mutigen Kampf für eine Sache und dem Kampf gegen Windmühlen.

Man verliert sich zu leicht in diesem Kampf. Hat man doch schon so viel investiert. So viel Energie, Kraft und auch Liebe in diese Sache gesteckt. Immer scheint man kurz vorm Ziel. Und doch kommt man nie an.

Es ist gut, für eine Sache zu kämpfen. Es ist wichtig, nicht gleich aufzugeben. Aber wenn man merkt, dass das Ziel trotz aller Anstrengung nicht näher rückt, sollte man auch den Mut und die Kraft haben, den Kampf aufzugeben. Egal wieviel man bereits investiert hat. Egal wieviel Liebe und Herzblut man in die Sache gesteckt hat und egal, wie sehr man es sich herbeisehnt, endlich das Ziel zu erreichen.

Kein Weg ist in Stein gemeißelt. Kein Ziel ist das Ultimative.  Es gibt so viele Dinge auf der Welt, für die es sich auch lohnt, zu kämpfen. Und das wichtigste Ding seid ihr selbst.

Behaltet eure Ziele genau im Auge. Gebt alles, um zu erreichen. Aber eh ihr nach dem x-ten Fehlschlag aufsteht, euch den Dreck erneut abklopft und euch verbissen dazu entschliesst weiterzukämpfen, weil ihr schon so viel investiert habt, prüft genau, ob das Ziel wirklich so wichtig ist. Wichtiger als das, was ihr für den Kampf opfert. Ob es die Energie wirklich wert ist. Und habt den Mut, eine aussichtslose Sache auch aufzugeben. Auch wenn es schmerzt und jahrelange Arbeit umsonst war.

Kämpft für euch selbst. Statt gegen Windmühlen.

 

 

4 thoughts on “Kampf gegen Windmühlen

  1. Gut und wahr geschrieben Katy…?

    Oft ist dieses „zuviel investiert“ nur ein Sekundärgewinn, auf den man aus Bequemlichkeit nicht verzichten will… Aber welcher Kampf, in welchem man sich selbst nicht verlieren sollte, ist schon bequem…

    1. Da ist was dran. Der Kampf wird einem so zu eigen, dass an seine Stelle eine Leere tritt. Die muss man füllen. Und das ist alles andere als bequem. Man kann ja auch nicht einfach aufhören zu kämpfen. Man hat so viele Dinge vernachlässigt, dass da eine riesige Menge an unbequemer Baustellen wartet… man sollte also den kampf gdgen die Windmühlen so rechtzeitig beenden, dass noch genügend Kraft für die Instandsetzung der Baustellen übrig ist.

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