Noch drei Tage… dann ist es auf den Tag 1 Jahr her…. dass die Bombe geplatzt ist, die mein Leben so grundlegend verändert hat.
Ich hab das falsche Spiel zweier Personen, dem ich aufgesessen war, immer noch nicht ganz überwunden.
Noch heute macht es mich traurig und noch immer endlos wütend. Vor allem, weil es so unnötig war und letzten Endes nur aus Feigheit gespielt wurde.
Aber mehr noch als die Traurigkeit und die Wut fühle ich Dankbarkeit.
Ich bin dankbar für den ewig langen Rattenschwanz an Folgen, die das alles hatte.
Nicht nur dass ich an den schönsten Ort der Welt geflüchtet bin. Das ist nur das offensichtlich Gute.
Nein, vielmehr hat dieses Spiel, so niederträchtig es auch war, etwas Gutes in mir bewirkt. Die geplatzte Bombe hat einen Prozess in Gang gesetzt. Ein Prozess aus Reflektion und Selbstreflektion, gefolgt von einer Menge an Erkenntnissen über mich selbst, Andere, die Liebe und das Leben.
Ich hab eine Menge alter, festgefahrener Meinungen und Einstellungen überdacht und letztendlich über Board geworfen. Ich glaubte, für mich einen Weg gefunden zu haben, wie ich mit der Situation, wie sie nunmal unabänderlich ist, umgehen kann.
Ich bin an der Situation gewachsen. So zerstörend sie auch war. Wie der berühmte Phönix aus der Asche.
Leider hat das aber auch bewirkt, dass etwas dabei auf der Strecke blieb. Meine Liebe. Mein Leben. (Zumindest 15 Jahre meines Lebens war es das.)
Nun hab ich stattdessen ganz viel von mir wieder gefunden, geblieben sind eine Familie, ein Geschäftspartner und ein sehr guter Freund. Naja an Letzterem müssen wir manchmal noch arbeiten. ?
Für viele wird dies ein Grund sein, Bedauern oder Mitgefühl zu empfinden. Braucht es nicht. Es ist gut, wie es ist. Ich fühle mich befreit, ja erleichtert. Es ist ein Gebirge aus Stress, Psychoterror, Lügen und Gedankenlosigkeit von mir gefallen.
Niemand trägt schuld. Keiner kann etwas für seine Geschichte und in unserem Fall waren beide Geschichten zu tragisch, als dass das je ein gutes Ende hätte nehmen können. Aber beide Seiten arbeiten nach wie vor daran.
Ich freu mich auf mein Leben als Single. Auch wenn es noch immer Tage gibt, an denen ich mir ein bisschen wünsche, die Zeit auf Anfang Oktober letzten Jahres zurückdrehen zu können. Und die alles zerstörende Nachricht nicht zu bekommen…
Aber nur ein bisschen. Es war dringend notwendig und quasi ein Weckruf.
Es war rückwirkend betrachtet, das Beste was passieren konnte… am Ende einer jeden, noch so harten Prüfung erkennt man ihren Sinn. Erkennt man, dass es genauso kommen musste. Dass es absolut nötig war, eine Lektion zu bekommen, die einen umdenken lässt, weil man so festgefahren war, dass der Blick für das Wesentliche, für das Essenzielle, gefehlt hat.
Was auch immer Karma, das Universum oder für die Gläubigen unter meinen Freunden auch Gott, uns aufladen… nehmt es an. Seht es als Chance. Als Chance auf einen Neuanfang. Auf Veränderung. Als Geschenk und als Lehrstunde des Lebens.
Ihr müsst nur lernen, es zu nutzen
Bis bald,
Katy




