Der Neubeginn

Noch drei Tage… dann ist es auf den Tag 1 Jahr her…. dass die Bombe geplatzt ist, die mein Leben so grundlegend verändert hat.
Ich hab das falsche Spiel zweier Personen, dem ich aufgesessen war, immer noch nicht ganz überwunden.
Noch heute macht es mich traurig und noch immer endlos wütend. Vor allem, weil es so unnötig war und letzten Endes nur aus Feigheit gespielt wurde.
Aber mehr noch als die Traurigkeit und die Wut fühle ich Dankbarkeit.
Ich bin dankbar für den ewig langen Rattenschwanz an Folgen, die das alles hatte.
Nicht nur dass ich an den schönsten Ort der Welt geflüchtet bin. Das ist nur das offensichtlich Gute.
Nein, vielmehr hat dieses Spiel, so niederträchtig es auch war, etwas Gutes in mir bewirkt. Die geplatzte Bombe hat einen Prozess in Gang gesetzt. Ein Prozess aus Reflektion und Selbstreflektion, gefolgt von einer Menge an Erkenntnissen über mich selbst, Andere, die Liebe und das Leben.
Ich hab eine Menge alter, festgefahrener Meinungen und Einstellungen überdacht und letztendlich über Board geworfen. Ich glaubte, für mich einen Weg gefunden zu haben, wie ich mit der Situation, wie sie nunmal unabänderlich ist, umgehen kann.
Ich bin an der Situation gewachsen. So zerstörend sie auch war. Wie der berühmte Phönix aus der Asche.
Leider hat das aber auch bewirkt, dass etwas dabei auf der Strecke blieb. Meine Liebe. Mein Leben. (Zumindest 15 Jahre meines Lebens war es das.)
Nun hab ich stattdessen ganz viel von mir wieder gefunden, geblieben sind eine Familie, ein Geschäftspartner und ein sehr guter Freund. Naja an Letzterem müssen wir manchmal noch arbeiten. ?

Für viele wird dies ein Grund sein, Bedauern oder Mitgefühl zu empfinden. Braucht es nicht. Es ist gut, wie es ist. Ich fühle mich befreit, ja erleichtert. Es ist ein Gebirge aus Stress, Psychoterror, Lügen und Gedankenlosigkeit von mir gefallen.

Niemand trägt schuld. Keiner kann etwas für seine Geschichte und in unserem Fall waren beide Geschichten zu tragisch, als dass das je ein gutes Ende hätte nehmen können. Aber beide Seiten arbeiten nach wie vor daran.

Ich freu mich auf mein Leben als Single. Auch wenn es noch immer Tage gibt, an denen ich mir ein bisschen wünsche, die Zeit auf Anfang Oktober letzten Jahres zurückdrehen zu können. Und die alles zerstörende Nachricht nicht zu bekommen…

Aber nur ein bisschen. Es war dringend notwendig und quasi ein Weckruf.

Es war rückwirkend betrachtet, das Beste was passieren konnte… am Ende einer jeden, noch so harten Prüfung erkennt man ihren Sinn. Erkennt man, dass es genauso kommen musste. Dass es absolut nötig war, eine Lektion zu bekommen, die einen umdenken lässt, weil man so festgefahren war, dass der Blick für das Wesentliche, für das Essenzielle, gefehlt hat.

Was auch immer Karma, das Universum oder für die Gläubigen unter meinen Freunden auch Gott, uns aufladen… nehmt es an. Seht es als Chance. Als Chance auf einen Neuanfang. Auf Veränderung. Als Geschenk und als Lehrstunde des Lebens.

Ihr müsst nur lernen, es zu nutzen

Bis bald,

Katy

 

Kampf gegen Windmühlen

Wer kennt ihn nicht? Den aussichtslosen Kampf für eine Sache. Man gibt alles, versucht alles, kämpft wie eine Amazone für etwas, was einem Wichtig ist.

Man vergisst sich selbst. Stellt „die Sache“ auf den vordersten Rang der Prioritätenliste, vernachlässigt andere Dinge, nur um diese eine Sache voranzutreiben und zu bewältigen und zu einem Ende zu bringen, immer in der Hoffnung eines Tages die Früchte seiner harten Arbeit ernten zu können. Man entwickelt einen nie gekannten Ehrgeiz.

Die Zeit zieht vorüber, es stellen sich scheinbare Erfolge ein. Aber man hat dennoch immer wieder Misserfolge, die den Erfolg verblassen lassen.

Natürlich ist es gut, für eine Sache zu kämpfen. Nicht gleich aufzugeben. Dinge nicht bei den ersten Hindernissen hinzuwerfen und dafür einzustehen. In einer Zeit einer äusserst schnelllebigen Gesellschaft ist es ein wichtiger Gegenpol, an Dingen festzuhalten. Nicht alles hinzuwerfen, was mit etwas Energie, Einsatz, mit Mut und gutem Willen vielleicht doch eines Tages….

Aber zu welchem Preis? Es ist ein schmaler Grat zwischen dem gesunden, mutigen Kampf für eine Sache und dem Kampf gegen Windmühlen.

Man verliert sich zu leicht in diesem Kampf. Hat man doch schon so viel investiert. So viel Energie, Kraft und auch Liebe in diese Sache gesteckt. Immer scheint man kurz vorm Ziel. Und doch kommt man nie an.

Es ist gut, für eine Sache zu kämpfen. Es ist wichtig, nicht gleich aufzugeben. Aber wenn man merkt, dass das Ziel trotz aller Anstrengung nicht näher rückt, sollte man auch den Mut und die Kraft haben, den Kampf aufzugeben. Egal wieviel man bereits investiert hat. Egal wieviel Liebe und Herzblut man in die Sache gesteckt hat und egal, wie sehr man es sich herbeisehnt, endlich das Ziel zu erreichen.

Kein Weg ist in Stein gemeißelt. Kein Ziel ist das Ultimative.  Es gibt so viele Dinge auf der Welt, für die es sich auch lohnt, zu kämpfen. Und das wichtigste Ding seid ihr selbst.

Behaltet eure Ziele genau im Auge. Gebt alles, um zu erreichen. Aber eh ihr nach dem x-ten Fehlschlag aufsteht, euch den Dreck erneut abklopft und euch verbissen dazu entschliesst weiterzukämpfen, weil ihr schon so viel investiert habt, prüft genau, ob das Ziel wirklich so wichtig ist. Wichtiger als das, was ihr für den Kampf opfert. Ob es die Energie wirklich wert ist. Und habt den Mut, eine aussichtslose Sache auch aufzugeben. Auch wenn es schmerzt und jahrelange Arbeit umsonst war.

Kämpft für euch selbst. Statt gegen Windmühlen.

 

 

Ein halbes Jahr ist um

Mehr als ein halbes Jahr sind wir nun schon auf Fuerteventura.
die Hitze ist überstanden. Das war meine größte Sorge, ich bin ja gar nicht so der Hitze-Fan, deshalb waren die Kanaren mit ihrem ewigen Frühling ja meine erste Wahl 🙂

Es ist aushaltbar hier, auch im Sommer, bei täglichen 28 Grad und gelegentlichen 38 🙂 Wasser von außen gibts überall in ausrechender Menge und am Strand geht immer ein kühles, erfrischendes Lüftchen. Meine persönlöich größte hürde- die Temperatur und das Klima – sind dem Ort entsprechend paradiesisch

Ihr merkt schon… Fuerte rockt noch immer 🙂

Auch wenns an anderer Stelle kriselt, ein paar von Euch haben es ja zu meinem Leidwesen mitbekommen, weil Dinge nach außen getragen wurden, die da eigentlich nichts zu suchen hatten und ich mich genötigt sah, mal kurz etwas klar zu stellen und Luft abzulassen.

Also selbst wenn das Privatleben ein bisschen suckt derzeit: Hier ist immer noch das Paradies.

Ich war beinahe vier Wochen in Deutschland im Juli und ich hab die Insel vermisst. Vor allem den kanarischen Lifestyle… die entspannten Menschen hier… hier ist niemand gestresst, genervt, laut oder am streiten… oder man bekommt es einfach nicht mit. die Sonne, die viele Sonne macht einfach gute Laune, auch wenn man arbeiten muss, es durchaus auch hier Familienstreits gibt (nicht nur bei uns :p), es die gleichen Sorgen, Probleme und das gleiche Leid gibt wie überall: Hier ist Ärger einfach kleiner, leichter und unbedeutender…

Und ich liebe meine Insel immer noch. Auch wenn sie jetzt noch karger ist, als im Frühjahr, ich liebe die Farben hier.. es ist so inspirierend, dass ich nach langer Zeit meine Kamera mal wieder ausgepackt hab (also die „Gute“, nicht nur die vom Handy, die normalerweise die Fotos macht, die ich Euch zeige) und erstmal alles fotografierte, was mir vor die Linse kam.. ja, das ist hier in erster Linie der Atlantik. Oder Sand. Oder Menschen. Mit Atlantik oder Sand im Hintergrund…
Und Sonnenuntergänge… was liebe ich die Sonnenuntergänge hier…
Egal auf welcher Seite der Insel, ob die Westseite, auf der die Sonne in den Atlantik zischt, oder die Ostseite, die die untergehende Sonne in ein Meer aus Türkis und zartrosa taucht.. einfach herrlich!

Von der Westseite hab ich Euch ein paar Fotos mitgebracht. Genauer gesagt, von El Cotillo.
Einem der wundervollsten Orte auf der Insel:

(Un-) Sensibilität aus Eigennutz.

Es ist gleichermaßen erschreckend, wie ernüchternd zu erkennen, dass bei manchen Menschen scheinbare Sensibilität nur Eigennutz ist.
Manchen Menschen ist man jahrelang egal. Sie trampeln auf den eigenen Gefühlen rum, und erkennen dabei oft noch nichtmal, dass sie es tun.
Macht man sie darauf aufmerksam, ist es mit einer lapidaren Entschuldigung abgetan.

Dann passiert etwas, was Sie selbst in einen Abgrund zieht. Plötzlich werden sie sensibel und empfindsam. Was ihre eigenen Gefühle und Leiden betrifft. Sie leiden sichtbar, schreien ihr ganzes Leid in die Welt.
Plötzlich verstehen sie, was es bedeutet, zu leiden. Wie es sich anfühlt. Und sie tun sich selbst so sehr leid. Empfinden sich als sensibel. Während sie weiterhin auf anderen Menschen herumtrampeln.

Und aberwitzigerweise suchen sie dann ausgerechnet bei den Menschen Halt, auf denen sie zuvor jahrelang herumgetrampelt sind. Denn das sind die emfindsamen Seelen… die mitfühlenden. Die wirklich empathischen. Die, die immer ein offenes Ohr für Andere haben.

Normalerweise….
Nur jetzt nicht.
Und nicht für diese Personen.

Zu groß sind die Narben, die das Verhalten der Vergangenheit gezeichnet hat. Der Schutzwall, den man jahrelang gegen die Unsensibilität dieser Menschen aufgebaut hat, lässt sich nicht überwinden.

Und dann passiert das für wirklich sensible Menschen unfassbare: Der nun so sehr Leidende fühlt sich ungerecht behandelt. Nicht verstanden. Ungeliebt. Und wirft seinem Gegenüber Kälte und Gleichgültigkeit vor, während er fordernd auf ihn einwirkt und nicht versteht, dass die scheinbare Gleichgültigkeit nur ein Panzer aus verheilten Wunden mit bleibenden Narben ist, den die Vergangenheit erschaffen hat.

Aber das sehen sie nicht. Weil (Un-)Sensibilität aus Eigennutz nur sich selbst sieht.

Angst vs Ich

Diesen Beitrag hab ich schon vor einer ganzen Weile geschrieben. Doch beim Schreiben holten mich meine Gedanken ein und ein anderes Thema hat so viel Raum in meinem Kopf gebraucht, dass sich dieser Beitrag im Gedankensalat verloren hat.

Heute geht’s um Ängste, um Sicherheit und um Mut. Und dass man sich mit seinen Ängsten, und nicht nur denen, oft selbst im Weg steht.

Ich kann euch nicht sagen, wie oft ich in den letzten Monaten gehört habe: Ich beneide euch! Ich würde ja auch so gerne, aber…. und auch immer wieder : Ich bewundere euch für euren Mut!

Und jedesmal stell ich mir die Frage: Bin ich denn überhaupt mutiger als Andere? Hab ich weniger Angst? Oder: Hab ich mehr Glück?

Die Antwort ist eindeutig: Nein!

Ich bin eigentlich nicht ängstlich. Nicht von Natur aus. Wenn ich so an meine Kindheit zurückdenke, kann ich euch versichern, dass mir jegliches „Vitamin S“, das Empfinden für und Bedürfniss nach Sicherheit fehlte. Ich war ein Kamikaze-Kid. Vor nichts Angst, keine Herausforderung war zu groß, und nachgedacht hab ich in der Regel erst, wenn es in die Hose ging.

Wenn ich dagegen auf die letzten Jahre zurückblicke, stelle ich fest, dass mein Leben geprägt war von Ängsten, vor allem Möglichen.

Angst vor der Zukunft, Verlustängste, Angst vor mir selbst, Angst, etwas falsch zu machen, Angst, etwas falsches zu sagen, Angst, nicht verstanden zu werden, Angst, nicht gemocht zu werden und vermutlich könnte ich diese Reihe noch ein gutes Stück lang fortsetzen.

Wer kennt sie nicht, seine ganz persönlichen Dämonen, die einem davon abhalten, das zu tun, wonach das Herz sich sehnt? Die einem Worte nicht sprechen lassen, die man gerne sagen würde? Die einem Dinge tun lassen, die man eigentlich nich möchte, die aber „Vernünftiger“ sind?

Ich frage mich, was ist in der Zwischenzeit passiert? Wie konnte aus der Unbeschwertheit und Angstfreiheit der Kindheit ein Mensch werden, der sich von seinen Ängsten hat bestimmen lassen? Wie konnte ein Kind, dass gar kein Bedürfnis nach scheinbarer Sicherheit hatte, als Erwachsener so viel davon haben?

Aber eigentlich sollte es niemand wundern…  wir werden auf Ängstlichkeit und Sicherheitsbedürfniss getrimmt, unser ganzes Leben lang.

Pass auf! Tu das nicht, Du verletzt dich! Sei immer schön angepasst, sonst haben dich Mama, Papa, Oma und sämtliche Freunde nicht mehr lieb! Sieh zu, dass du immer fleißig bist, damit du im Leben was erreichst! Im Leben bekommt man nichts geschenkt! Geh bloß kein zu hohes Risiko ein, bleib immer brav dort, wo sich Netz und doppelter Boden befinden…. Blablaendlosbla.

Die ewige Litanei der Menschen, zu denen du als Kind aufschaust, gepaart mit den Momenten im Leben, in denen man wagt und trotzdem nicht gewinnt, können schon mutlos machen.

Wen wundert es, dass man da Selbstvertrauen verliert? Dass aus unbeschwerten, angstfreien Kinderseelen, ängstliche Erwachsene werden, die nur noch der vorgetretenen Spur  folgen und eifrig bemüht sind, nicht doch versehentlich mal nach links oder rechts auf den unbefestigten Weg zu treten?

Sicherheit, wurde zu einem der höchsten und erstrebenswertesten Güter unseres Erwachsenenalter und genau das wird uns praktisch  schon mit der Säuglingsmilch eingetrichtert. Und je mehr das Umfeld unseren Sinn für und Wunsch nach Sicherheit stärkt, umso schneller wachsen die Ängste, eben diese Sicherheit aus welchen Gründen auch immer zu verlieren.

Und dann steht man da, als erwachsener Mensch, eifrig bemüht seinem Leben das Netz und den doppelten Boden zu erschaffen, die ihm gebühren.

Und doch steht man auch da und betrachtet wehmütig die Menschen, die diese Ängste, dieses Sicherheitsbedürfnisse anscheinend nicht haben. Die frei und unbeschwert durchs Leben gehen, die neben deinem vorgetrampelten Pfad herlaufen und dir fröhlich zuwinken. und man fragt sich: warum können die, und nicht ich?

Die können, weil sie verstanden haben, dass Angst zwar überlebensnotwendig ist, denn inzwischen sind wir ja keine unbeschwerten Kinder mehr, aber die auch wissen, dass man sich von seinen Ängsten nicht bestimmen lassen soll. Nicht leiten lassen soll. Und die vor allem wissen, dass die ach so erstrebenswerte Sicherheit gar keine ist.

Sie selbst bleiben aber auf ihrem Pfad, rennen einer Sicherheit hinterher, die weder vorhanden noch notwendig ist, aus Angst, es könnte etwas passieren, dem sie nicht gewachsen sind. Es kann immer was passieren. Dagegen gibt es keine Versicherung. Es kann aber auch immer was gutes passieren, nur das findet man das eher selten auf seinem ausgetrampelten, kleinen Pfad.

Nein, ich war weder besonders mutig, noch frei von Ängsten. Aber ich habe aufgehört, an eine nicht vorhandene Sicherheit zu glauben, hab einen Fuß außerhalb des Trampelpfades gesetzt und festgestellt, dass der Boden dort weich ist. Holpriger, als im Pfad, aber viel weicher. Ich hab mich getraut, ein Stück weit neben dem Pfad herzulaufen. Ich bin über die Unebenheiten im Boden gestolpert und gefallen. Aber ich bin weich gefallen.

Es ist gar nicht so, dass man sich gleich das Genick  bricht, wenn man mal nicht aufgepasst hat, oder angepasst war. Gelegentlich haut man sich einen Zeh am Stein an, oder wenns ganz schlimm kommt, gibt’s beim fallen einen verstauchten Knöchel. Aber dafür läuft man über Blumenwiesen, über Strand, am Meer entlang, sieht Sonne, Licht und bunte Farben.

All das, was sonst vom Netz und doppelten Boden, der den Sicherheitspfad schützt, verdeckt geblieben wäre….

Es ist aber auch nicht so, dass man automatisch angstfrei wird, wenn man den Tramelpfad verlässt. Die Ängste sind immer noch da. Alle. Nicht weniger stark, als früher.(Und mir meine grade bewusster, denn je). Aber. Sie halten mich nicht mehr davon ab, meine Träume Leben zu wollen. Und nicht nur zu wollen.

 

 

 

 

Wünsche und Glück

Es war eine Weile still hier. Also nicht wirklich. Ich hab viel geschrieben, allerdings nichts öffentlichkeitstaugliches, daher ist alles passwortgeschützt. Ich hab ein wenig aufgeräumt. Mit mir, mit meinem Leben. Mit der Vergangenheit. Mit alten Wunden. Wirklich guten Freunden geb ich das Passwort vielleicht. Wenn sie lieb fragen und ich mir sicher bin, dass es ihr Weltbild nicht komplett zerstört. Es ist mein Leben. Mit all seinen Schrecken. Ungeschönt. Nicht schön. Aber ehrlich. Ich schäme mich ein bisschen… aber, ich hab festgestellt, reden hilft :p

Ich bin beim Schreiben mal wieder durch eine Gefühlsachterbahn gelaufen und war abwechselnd in der Hölle und im siebten Himmel. Alles was ich aufgeschrieben habe, hab ich beim Schreiben nochmal durchlebt. Jedes einzelne Gefühl war wieder da. So sehr wie ich es mag ein Gefühlsmensch zu sein, so sehr hasse ich aber auch diese Gefühls-Schwankungen. Es zerrt an mir, wenn es ungebremst von ganz oben nach ganz unten geht und wieder zurück. Zum Glück waren da zwei Menschen, die ich mit meinem Gefühlschaos und dem Gedankensalat nerven durfte und die beim Sortieren geholfen haben. Freunde sind was feines! Ich danke euch ?

Aber egal, das ist ein anderes Thema, da komm ich bei Gelegenheit nochmal drauf zurück.

Was nach der Achterbahn aus Gefühlen geblieben ist, sind viele Erkenntnisse. Über mich. Über Menschen. Und über Wünsche.

Und darüber möchte ich heute schreiben.

Ich denke schon länger darüber nach und hab neulich bei Facebook eine Frage gestellt:

„Was wäre, wenn wir uns unsere Realität so malen könnten, wie wir wollten? Wenn alles was wir wünschen, was wir glauben zu brauchen, plötzlich einfach da wäre? Wäre es die totale Erfüllung oder das Ende aller Träume?“

Ich kann euch versichern, es ist nicht das Ende aller Träume. Aber es ist auch nicht die totale Erfüllung. Denn…. Eigentlich hab ich alles. Vor einem Jahr hätte ich das, was ich heute habe, für die absolute Erfüllung gehalten. Nein, ich rede gerade nicht vom Leben auf Fuerte. Da bin ich ja eher reingerutscht als alles andere… Es geht eher um Träume, um Inneres, um Gefühltes.

Und durch das Schreiben neulich ist mir erst bewusst geworden, dass da noch einige Wünsche offen sind. Neu zum Leben erweckt, weil die, die ich vorher so dringend gewünscht habe, die, die oberste Priorität hatten, nun tatsächlich Realität sind.

Also wie ich vermutete… Wünsche sind organisch. Und auch wenn man sich alle momentanen Wünsche, egal welcher Art, erfüllen würde, wäre das Leben danach nicht stumpf und tröge, sondern die Wünsche entwickeln sich weiter. Ebenso wie die Persönlichkeit, die sich schon ändert, wenn ein Herzenswunsch wahr wird.

Wenn sich Wünsche aber ins Bewusstsein graben, erst dann, wenn die Prioritätswünsche erfüllt sind… woher wissen wir immer so genau, was wir uns wünschen? Und wenn wir es dann haben? Wollen wir es überhaupt noch? Es gibt so einen schönen Spruch… sei vorsichtig mit dem was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen :p nein, so ist es bei mir nicht. Ich bin froh und dankbar, für das, was ich habe. Aber ich hab festgestellt, dass mein Herzenswunsch so groß war, dass alles andere davon verschüttet und verdunkelt wurde.

Ich finde das Thema einigermaßen kompliziert. (Ich hoffe, ich bin nicht die einzige, die über sowas nachdenkt…)

Gestern war ja wieder so ein „Wunschtag“. Midsommer. Man darf seine Wünsche auf kleine Zettel schreiben, diese zusammenrollen, in große Pinienzapfen stecken. Die Pinienzapfen werden verbrannt und die Wünsche mit dem Feuer ans Universum übergeben.

Ich hatte zwei Pinienzapfen. Einen hab ich mit meinen Wünschen gefüllt, den anderen mit den Wünschen von Freunden, die mir ihre (verschlüsselt, ich darf und will sie gar nicht alle kennen :p) geschickt haben und die ich auf Zettel übertragen habe.

Ich hoffe, ihr habt Eure Wünsche klug gewählt, so dass, wenn sie in Erfüllung gehen, ihr auch froh darüber seid. ❤️

Meine ans Universum geschickten Wünsche, und ich hab ganz oft die Gelegenheit mir etwas zu wünschen, sind alle ausnahmslos in Erfüllung gegangen.

Nein, ich glaube nicht an Spuk. Aber ich glaube daran, wenn man sich seiner Wünsche bewusst wird, tut man bewusst und unbewusst sehr viel dafür, dass sie in Erfüllung gehen.  Und dann wird man glücklich. Denn Glück ist hausgemacht.

also wünscht, was das Zeug hält! Und dann steht auf und tut etwas dafür, dass sich eure Wünsche erfüllen.

Wunder geschehen nicht auf der Couch (frei nach Stone Sour, „miracles don’t happen here“)

 

 

Warum ich wegwollte und was ich gefunden hab

Natürlich sind wir nicht einfach so aus Deutschland verschwunden. Wir hatten unsere Beweggründe,  jeder für sich und nicht unbedingt deckungsgleich.

Es war auch nicht ein Grund.  Es waren viele kleine Gründe, die zusammengenommen einen großen Batzen ergaben.

An der Stelle kann ich euch nur einen Einblick in meinen Kopf gewähren.

Ich spürte eine stetig wachsende Unzufriedenheit in meinem leben. Beruflich lief alles bestens, unsere kleine Firma  (nein, wir stellen keine Bonbons her :p ) florierte und wir hatten schon in Deutschland ein gutes Leben und genossen es auch in vollen Zügen.

Ich war aber schon immer ein Mensch,  der viel nachdachte. Und je mehr ich nachdachte,  umso mehr Unzufriedenheit machte sich breit.

Unzufriedenheit darüber, was um mich herum passiert.  Es waren eine Menge persönliche Gründe, auf die ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht näher eingehen möchte, die bei der Entscheidungsfindung eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben, ja sogar das Tüpfelchen auf dem i waren, der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte und auch der Tritt in den Hintern,  den ich benötigte, um es durchzuziehen.

Ein weiterer nicht unerheblicher Teil von mir dachte also nach.. Und je mehr er nachdachte, umso mehr Missstände wurden diesem Teil von mir bewusst. Missstände auf der ganzen Welt,  in Europa,  in Deutschland,  in Meckpomm und sogar in Hugoldsdorf.  Also im Großen und im Kleinen. Angefangen von einem sklaventreiberischen System,  das gutes illegalisiert um gewinnbringendes pushen zu können, über die Weltpolitik, beherrscht vom Größenwahn narzistischer Kleinkinder,  zu einer duckmäuserischen deutschen Regierung ohne Eier, dem derzeitigen Zustand in Deutschland,  den ich als Beginn des dritten Reiches 2.0 sehe und dem leider allgegenwärtigen Terror. Wenn ich Nachrichten schaue, hab ich tagelang Depressionen und Ängste und frage mich so manches Mal,  ob es nicht besser wäre, ne Bombe zu werfen und von vorne anzufangen. Dieses allgegenwärtige Elend,  der Hass,  der Neid,  die irrationalen Ängste mancher Menschen vor allem, was sie nicht kennen und verstehen. Diese widerliche Einstellung der „ich bin nicht rechts, aber“ – Menschen.

Da eine Bombe samt  Menschheit 2.0 eher Wunschdenken bleiben, und ich nicht mächtig genug bin, um etwas für die ganze Welt zu erreichen, blieb nur ein Weg: Etwas für mich zu ändern.

Ich wollte also weg. Ohne zu wissen, ob es woanders besser werden würde, aber zu verlieren hatte ich schließlich auch nichts..

Und ich hab nichts verloren… Ganz im Gegenteil.. Ich hab sehr viel gewonnen…

Die große Menge an tollen Erfahrungen und großaetigen Erlebnissen mal ausgeklammert, hab ich sehr viel Positives erfahren.

Ich habe in erster Linie erfahren,  dass es auch anders geht, als in Deutschland.  Ich habe Menschen kennengelernt mit offenem Geist und Wärme im Herzen. Aller nur denkbarer Nationen.  Die auf den spanischen Inseln gegenüber den Einheimischen deutlich in der Überzahl sind. Ohne dass die Spanier Ihnen negativ gegenüber stehen. Zumindest hab ich bislang nichts dergleochen erfahren. Ohne, dass sie sich zusammenrotten und niemanden, der anders ist in ihrem Kreis aufnehmen wollen. Ohne Gäste,  die sich nicht zu benehmen wissen (ok, Ausnahmen gibt es überall). Ohne Vorurteile, mit einem Lächeln im Gesicht und mit einer unbeschreiblichen Herzlichkeit wurden wir hier, quasi als deutsche Flüchtlinge vor deutschem Denken, aufgenommen und integriert.

Hier wird Nachbarschaftshilfe noch gelebt.. Jeder akzeptiert jeden. Genauso, wie er ist. Jeder darf er selbst sein. Aber niemand käme auf die idee, dabei rücksichtslos zu sein.

Kurz, es gibt es noch, das Paradies der Andersdenkenden aus aller Welt.  Nur nicht in Deutschland oder überhaupt in Europa eher selten. Und ich bin froh und dankbar, dass mich die vielen kleinen Gründe,  die zu einem großem Batzen wuchsen,  dorthin geführt haben

Irgendwie will mir heute kein abschließender Satz einfallen. Aber vielleicht braucht es den auch gar nicht. Es sind ja nur meine Gedanken…

Von Neid, Mißgunst und kuriosem Handeln – Teil 3

Endlich war er da! der große Tag! „Heute kann ich es meiner Widersacherin zeigen und ihr den Dämpfer verpassen, den sie verdient hat!“ Gut gelaunt machte sich Branka auf den Weg zur Sweetypina. Dort angekommen war die Halle riesig und heiß und es war gar nicht so einfach, Karina und ihre BonBons zu entdecken. Aber schließlich sah sie von weitem Karinas Banner über einem der Stände aufleuchten: Sie war am ZIEL!

Siegessicher lief sie auf Karina zu. Karina sah Sie und bot ihr artig einen Flyer an. „Nein Danke!“ hocherhobenen Hauptes lehnte Branka den Flyer ihrer Konkurrentin ab. „Was denkt die sich eigentlich???“ Gleichzeitig schwoll auch schon wieder ihre Halsschalgader auf bedenkliche Ausmaße! „Weißt du denn nicht, wer ich bin?“ keifte sie.
Das brachte Karina in Verlegenheit, denn sie hatte keine Ahnung! „Verdammt, wer ist das?? Die kommt mir noch nichtmal annähernd bekannt vor“ überlegt Karina.

„Nein, ehrlich gesagt nicht.“

„ich bin die Branka!“

„Welche Branka??“ der Name ist ja nun nicht SO selten…

„die von „Sugar Sweet Bonbons“.“

Schlagartig verstand Karina, wer da grade vor ihr stand, „what the fuck?“ dachte sie, drehte sich auf dem Absatz um, mit den Worten „Schön für dich!“ Irgendwie ahnte Sie was dem Auftritt gleich folgen würde.

„Wie jetzt, die läuft weg?? Mit mir nicht Frollein, MIT MIR NICHT!!!!“ Brankas Halsschlagader war nun kurz vorm Platzen. Sie hatte Karina so viel zu sagen, immerhin hatte sie DAS Mittel in der Hand, um ihre Widersacherin für immer in ihre Schranken zu verweisen. Und dann dreht die sich einfach um!!
„Na warte.. „dachte sie und stapfte ein Stück auf Karina zu.

„ICH WEISS GENAU WO DU DEINE BONBONS PRODUZIEREN LÄSST! UND ICH LASSE MEINE IN ZUKUNFT AUCH DORT HERSTELLEN! Und DANN…. dann wirst du dich ärgern, weil ich viel erfolgreicher werde, als DU!“ Ihre Stimme war laut und schrill genug, dass sämtliche Besucher für ienen Moment innehielten um sich über diese seltsam anmutende, keifende Frau zu wundern. Branka merkte von alle dem nichts. Sie war höchst zufrieden mit sich selbst „SO! DER hab ich es gegeben!“

Beschwingt zog Branka weiter durch die Hallen, nicht müde, allen Bekannten von ihrem großartigen Schachzug gegen Karina und ihre Bonbons zu erzählen. Sie war so stolz auf sich! Was sie in den letzten Wochen geleistet hat, war wundervoll! Sie klopfte sich selbst auf die Schulter und dachte vergnügt: „Jetzt bin ich bald am Zeil! Bald werd ich auch so viel Erfolg wie Karina haben! Hahaha, die wird sich noch wundern!“ Zur Feier dieses genialen Schachzugs von ihr, gönnte Sie sich abends eine gute Flasche Schnapps! Nein, Scherz, es war nur eine Flasche Wein! 🙂

In den folgenden Wochen war sie fleißig… sie verhandelte Preise, kalkulierte und kam zu dem Ergebnis, dass es diesesmal nicht günstiger geht, als bei Karina (Wie macht die das nur?) Zähnekrnirschend kalkulierte Sie die Preise eben so, dass sie auch daran verdienen konnte. Ihre altbewährte Technik, günstiger als die konkurrenz zu sein, funktionierte also diesesmal nicht…  „Wie bringe ich sonst die Leute dazu, bei mir zu kaufen?“ Sie hatte schon eine Menge Zutaten getestet und mit keiner bekamen ihre Bonbons den gleichen, fantastischen Geschmack, wie die Karinas… Aber nun, nun sollten die Bonbons gleichwertig sein… „gleiche Geschmacksrichtungen, gleiche Bonbonfabrik, das MUSS doch jetzt klappen!“ dachte Branka, nicht mehr ganz so euphorisch wie noch wenige Wochen zuvor. Und dann kam ihr die zündende Idee…“ ich muss nur allen Kunden von Karina glaubhaft versichern, dass meine Bonbons nun genauso gut sind, und die exakt gleiche Qualität haben….“

Ihr könnt Euch denken, wie die Geschichte weitergeht?

…und wenn Sie nicht gestorben ist, versucht sie noch heute, Karinas Erfolg  zu übertrumpfen.
Ich könnte noch stundenlang so weiterschreiben (und vermutlich kann ich das in ein paar Jahren auch wieder :p)

Aber ich denke, ihr habt alle verstanden, was ich euch sagen möchte.

Warum wohl, sind Brankas Bonbons nie so gut, wie die von Karina?
Ganz einfach: Branka kennt Karinas Rezept nicht! Und weil sie nicht Karina ist, wird sie, egal wie gut sie sie kopiert, doch nur eine Kopie bleiben, die das Rezept nicht kennt.

Also Leute, verschwendet Euer Leben nicht darauf, anderen zu neiden, was sie haben und sie zu kopieren, um das Gleiche zu erreichen. Und denkt vor allem nie, dass man mit Kopieren erfolgreich werden kann… der Erfolg eines Kopierers wird wenn überhaupt immer von kurzer Dauer sein. Er wird immer der Zweite bleiben. Denn die viele Energie, die man in sein Business stecken muss, damit es läuft, benötigen Kopierer alleine, um ewig der Zweite bleiben zu können und selbst DAS kostet sie eine unsagbare Anstrengung. Der Kopierer wird dem Erfolg nachlaufen. …doch der Erfolg rennt schneller…

Deshalb, bleibt individuell, habt eigene Ideen und lebt Euren eigenen Traum!

Nachtrag: Ich versichere hiermit mit gekreuzten Fingern, dass es sich bei dieser Geschichte um eine rein fiktive und erfundene Story handelt. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlich existierenden Personen, oder Unternehmen sind abhsolut zufällig, wirklich, ich schwör!